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Künstler*innen, Projekte und Berlin

Interview-Ausschnitte 2011-2018

Mit Prolog 7 begannen wir Interviews mit Künstler*innen zu führen, die neben ihrem eigenen Werk noch künstlerische Projekte betreiben, an denen auch Andere partizipieren können. In dieser Reihe haben wir uns u. a. mit Reinhold Gottwald vom Walden-Kunstausstellungen, Henrik Jacob vom Kulturpalast Wedding, Steffi Weismann vom Kunsthaus KuLe, Stefan Riebel vom Institut für Alles Mögliche und Anke Becker mit den Anonymen Zeichnern unterhalten. Zu dieser Interviewreihe kamen kleine und größere Künstler*inneninterviews zu den eigenen künstlerischen Arbeitsansätzen und Interviews mit Menschen, die viel mit Kunst und Künstler*innen umgehen. Hier haben wir z .B. mit der Künstlerin Klara Li und der Inhaberin des Künstlermagazins Karin Wagner gesprochen. Vollständig nachzulesen sind die Interviews in den jeweiligen Heften.

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„Als ich 2010 in Berlin ankam und niemanden kannte, habe ich einfach meinen Tisch vor den Laden gestellt und draußen gegessen. Und dann kamen Leute dazu und wir kamen in einen Austausch. Das ist sehr eng mit meiner Auffassung von Kunst verknüpft, für mich hat Kunst immer etwas mit Dialog zu tun, mit einer gemeinsamen permanenten Weiterentwicklung.“
Aus dem Interview mit Stefan Riebel/ Institut für Alles Mögliche, Nachzulesen im Prolog X5 (2015)

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Anke: „Am Anfang haben wir fast keine abstrakten Blätter bekommen, es waren viele Arbeiten aus dem Bereich Comic und Illustration. Und es waren viele Leute aus den USA. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr konzeptuelle, abstrakte Arbeiten dazu und Berliner und professionelle Künstler. Es lohnt sich den Dingen eine Entwicklung zu schenken.“
Aus dem Interview mit Anke Becker/ Anonyme Zeichner, Nachzulesen im Prolog 7 (2011)

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Prolog: Wer stellt aus im Walden?
Reinhold: „Realistisch betrachtet sind es vielleicht nicht die Künstler, die in den Kunstbüchern der Zukunft auftauchen, aber es sind die, die den Berliner Kunstbetrieb am Leben halten, für Lebendigkeit, fürs Flair sorgen. Es war immer ein Bestreben vom Walden die abzubilden, einerseits aus dieser Erkenntnis heraus, andererseits aus den Möglichkeiten heraus. Es kamen aber auch immer wieder etablierte Künstler, nach dem Motto back to the roots, die
gern mal wieder was in einer Projektgalerie machen wollten, aber die Wahrheit ist, es sind meistens Namen, die im Gegenwartsdiskurs nicht so eine große Rolle spielen. Es sind alles Profis, die Ernsthaftigkeit ist da. Bei aller Unterschiedlichkeit gibt es ein hohes
Level in Berlin.“
Aus dem Interview mit Reinhold Gottwald/ Walden-Kunstausstellungen, Nachzulesen im Prolog 9 (2012)

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„Als Künstler sitzen wir alle im gleichen Boot, wir wollen alle nur Kunst machen und alle das Publikum erreichen, das habe ich überall, wo ich gelebt habe, z.B. in Dänemark, Italien und China, erfahren. Ich denke, dass viele Barrieren nicht kulturell, sondern sozial bedingt sind, dass die „Türöffner“ fehlen. Die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass man nicht mehr aufeinander zugehen muss, ...“
Aus dem Interview mit Heike Arndt/ Gallerie Heike Arndt, Nachzulesen im Prolog X2 (2014)

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„Ich habe immer gesagt, Frauen sind die wichtigsten Personen im gesellschaftlichen Leben. Und wenn die nicht gefördert werden, da muss man was tun. Künstlerinnen haben es ganz schwer, insofern dass sie alle noch ein oder zwei Jobs nebenbei brauchen. Entweder putzen sie oder sie gehen kellnern. Die Frauen, die wir hier ausstellen, machen aber alle Kunst und hören damit auch nicht einfach auf. Manche bringen auch ihre Kinder mit. Ich habe selbst 10 Jahre meines Lebens meinen Kindern geopfert, also jetzt kriege ich die draufgelegt. Manche der Künstlerinnen hatten auch vorher andere Berufe und beginnen erst spät mit der Kunst. Manche machen einen Laden, andere Kurse im eigenen Atelier. Die Frauen haben einen anderen Werdegang als die Männer.
Ich kenne ein paar Frauen im Westen, die haben gesagt, wenn ich studieren und Kunst machen will, dann darf ich keine Familie haben. Das ist der Unterschied zu uns, wir haben alle Familie gehabt und uns alle irgendwie durchgebissen. Aber oft auch gegen die Männer. In der DDR hatten die Künstlerinnen genauso viel Möglichkeiten wie die Männer.“

Aus dem Interview mit Ilse-Maria Dorfstecher/ Inselgalerie Berlin, nachzulesen im Prolog X6 (2017)

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„Wenn ich meine Dinge mit Häuten überziehe, mit Farbhäuten, dann hat das was Andockendes. In einer Mischung aus Verzweiflung und Liebe Festhalten-Wollendes. Ich knöpfe mich an die Welt, habe ich mal in einem Text gesagt. In meinen Schmuckstücken sind ganz viele Ösen, die sich ineinanderhakeln. Fassungsforschung.“
Aus dem Interview mit Klara Li „Rosa Farbhäute und das Streben nach Schönheit“, nachzulesen im Prolog X8 (2018)

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„Ich mische mich meistens selbst unter die Besucher, ohne dass sie es merken. Die Leute nehmen mich nicht als someone in charge wahr, wenn ich hinter der Bar stehe. Die Leute in Deutschland sind institutionell total vergiftet. Umso mehr macht es Spaß, damit zu spielen. Ich merke das manchmal bei Leuten, die curatorial studies studiert haben und hier was machen. Die bekommen das schon im Studium so mit, dass sie keinen Werkzeugkasten anrühren, dass es dafür einen Hausmeister gibt. Ich bin dann hier mit den Leuten und die schicken mich auf die Leiter. Da frag ich mich dann, warum stehe ich jetzt auf der Leiter? Man macht das aus einem freundschaftlichen Impuls heraus, aber merkt dann, hier wird gerade ein komischer Diskurs von außen reingetragen. Da muss ich eben kurz mal von der Leiter runtersteigen und das thematisieren.“
Aus dem Interview mit Heiko Pfreundt/ Kreuzbergpavillon, nachzulesen im Prolog X3 (2015)

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„Also, wenn Neo Rauch kommen würde, da würde ich keinen Sinn drin sehen, Neo Rauch hier zu präsentieren an der Wand. Oder er lädt noch ‘ne Band ein oder versucht sich an was ganz Neuem. Aber nee, Neo Rauch nehmen wir nicht.“
Aus dem Interview mit Henrik Jacob/ Kulturpalast Wedding international, nachzulesen im Prolog X1 (2013)

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„Ich kenne viele KünstlerInnen, die kein Atelier haben, das ist vielen bei uns nicht klar. Viele wissen nicht zu schätzen, was sie hier haben. Die 80er und 90er Jahre haben doch irgendwie ein Versprechen transportiert, ein soziales. Ich muss nicht immer die Kunst meiner Kollegen gut finden, aber ich erwarte, dass sie in der Lage sind, sich wie soziale Wesen zu verhalten, sich auszutauschen.“
Aus dem Interview über die Ateliergemeinschaft Milchhof mit Carlos Silva, Jan Gottschalk und Marc Gröszer, Zitat Marc Gröszer, nachzulesen im Prolog X4 (2015)









Prolog – Heft für Zeichnung und Text



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